Dienstag, 16. März 2004
Documentation Channel
John McEnroe vergleicht sich, den Rapper, mit Filmen, was fuer eine Art Film wuerde er wohl sein? Die Frage beantwortet er sich dann gleich in "the realest", einer Nummer auf seinem richtig guten letztjaehrigen Album "disenfranchised" - "... I would be a dry documentary ... "
In letzter Zeit habe ich mir ein paar Dokumentarfilme angeschaut, gute noch dazu. Ich kann nun hier nur alle empfehlen! Warphotographer, Spellbound, Capturing the Friedmans und Terrorists.
Beim Warphotographer begleitet man James Nachtwey bei seinen Fotoausfluegen in so ziemlich alle Krisengebiete unseres Erdballs. Maechtige, harte Doku ueber den eher schweigsamen und ruhigen James Nachtwey, der von vielen als bester Kriegsfotograph gehandelt wird. Diese Doku verpasste mir einen ganz anderen Blick fuer Kriegsfotographien in so manchen Hochglanzmagazinen und grossen Zeitungen. Spellbound filmt 8 Jugendliche aus den USA, die sich fuer den National Spelling Bee qualifiziert haben. In der ersten Haelfte der Doku werden 8 Teilnehmer, die sich dafuer qualifiziert haben, vorgestellt. Die 2te Haelfte gehoert dann dem National Spelling Bee. Von ungefaehr 250 Teilnehmern wird dann innerhalb von 2 Tagen der Sieger bestimmt. Anfangs dachte ich mir was schau ich mir denn da fuer langweiliges Zeug an, aber schon nach einiger Zeit war ich neugierig. Ich sah 8 Teilnehmer, das heisst 8 Familien und 8 verschiedene Teile der USA. Die USA ist weitaus vielschichtiger als sie immer dargestellt wird bzw. wie man sie sich (weil’s gemuetlich ist) vorstellt. Ausserdem war interessant zu sehen in wie weit sich die Eltern durch ihre Kinder verwirklichen wollten und wie die Kinder mit der Enttaeuschung (des Ausscheidens) bzw. dem Sieg umgingen. Terrorists ist von Stefan Jarl und Lukas Moodysson. Letzterer hat auch bei Togehter, Fucking Amol und Lilja 4 ever Regie gefuehrt. Bei dieser Dokumentation kommen nun die Jugendlichen zu Wort, die im Juni 2001 in Geotheborg bei einer Antiglobalisierungs-Demo und anschliessenden Aufstaenden dabei waren. Die Demo ist aus dem Ruder gelaufen und es kam zu Zusammenstössen mit der Polizei. Zahlreiche Jugendliche wurden verhaftet und dann wurde ihnen der Prozess gemacht. Das Bittere an der Sache war wie die Festnahmen, die Verhoere, Verurteilungen und dann die Gefaengnisaufenthalte von den Jungendlichen beschrieben worden sind. Gute Doku bei der auch mal junge Menschen etwas zu sagen haben! Dann noch Capturing the Friedmans, eine Doku die sich mit dem Kinderpornofall Arnold und Jessy Friedman aus den 80er Jahren befasst. Das Glueckliche und Besondere an dieser Doku ist, dass die Friedmans die Tendenz hatten, ihr Familienleben mit Hilfe von zahlreichen Homevideofimen festzuhalten. Sie haben alles aufgenommen, von Urlaubseinblicken ueber Streitgespraeche bis hin zu den letzten Stunden vor den entscheidenden Gerichtsprozessen oder auch die letzten Stunden vor dem Haftantritt. Dieses Filmmaterial wurde dann beim Aufrollen des Falles passend hinein/dazu geschnitten. Auch diese Doku gibt keine klare Auskunft was nun wie genau passiert ist, geht auch nicht. Das wissen nur die Opfer/Klaeger und Arnold und Jessy Friedman selbst....