Takashi Miike, Du waxer Hund!
Ich kann mich noch allzu gut an Oodishon (2000) meinen ersten Takashi Miike Film erinnern. Der Film lief nur eine Woche im Cinematograph und zwar nur als letzter Film des Tages. Allein das haette mir schon zu denken geben sollen. Auch auf die ein zwei Reviews die ich gelesen habe wollte ich nicht hoeren. Noch einen Kaffee getrunken und rein ins Kino. Was dann kam war die pure Gewalt des Kinos, anfangs noch ganz zurueckhaltend, aber gegen Mitte hin kommt alles ins Rollen. Wer kennt das Gefeuhl nicht: man hat die Vorahnung dass etwas Schlimmes passieren wird, dass das Grauen hinter der naechsten Ecke, in der naechsten Szene lauert. Bei vielen Filmen bleibt es bei dem Ahnen, nicht bei Oodishon, nicht bei Miike Filmen da wird das Grauen gezeigt. Und zwar ruhig nicht hektisch. Als nach knapp 2h der Spuk zu Ende ist taumle ich betaeubt und verstoert aus dem Kino. Was war das? An diesem Abend veraenderte sich so einiges, der Blick aufs Kino, die Neuendteckung des Horrorgenres, wenn ich zurueck denke dann beutelt es mich immer noch.
Als naechstes sah ich dann Dead or Alive - waere passender gewesen als Miike Einstieg. Eine Action, Crime Story bei der ein Cop zwischen 2 rivalisierende Yakuza Gangs kommt mit einem hoch skurrilen Ende das vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Weiter gings mit Fudoh und Visitor Q. Fudoh erneut ein Yakuzamovie und Visitor Q so was wie ein japanisches Familiendrama mit wildem Humor und Szenen die einen verzweifeln lassen. BRUTAL!!
Letzten Herbst bekam ich dann Ichi the Killer zusehen, habe mich schon darauf eingestellt dass es wieder wax zugehen wird und dennoch bekomme ich wieder eins uebergezogen! Ichi the Killer ist schlichtweg so brutal dass einem die Luft wegbleibt und man sich uebergeben moechte. Wie immer bei seinen Filmen wird nicht weggeschaut sondern draufgehalten. Neben den brutalen Bildern gibt es auch noch eine Story und was fuer eine. Ichi der Killer ist nicht der klassische Auftragskiller sondern der ausgenutzte, psychologisch unter Druck gesetzte und dadurch zurueckgebliebene tragische Held! Immer den Traenen nahe kaempft er sich blutig durch, bis zum Schluss!
Das Ganze basiert auf einen Manga von Yamamoto Hideo der nicht weniger brutal ausfaellt, im Gegenteil ...
Letzte Woche stand dann Gozu an, mit dem sich Miike auf Mysterytrip alla Lynch begibt. Zeitweise zu langatmig, knapp 2h sind fast zuviel gewesen aber vielleicht lag das auch nur an meiner Muedigkeit, war untertags Snowboarden. Wie auch immer, diesmal laesst Miike einen verrueckten Yakuza der eigentlich beseitigt werden sollte aber dann verschwindet auf die Zuschauer los. Die Suche nach der Leiche spielt sich in einem kleinen japanischen Dorf ab. Dort wiederum sind eine schraege Kneipe und ein Motel die skurrilen Schauplaetze, bevor man dann wieder, diesmal in bester Horrormanier von Takashi Miike eine vor den Latz geknallt bekommt.
Hier noch ein Link mit Takashi Interview. Gesagt soll noch werden dass der Miike bis jetzt ca 60 Regiearbeiten gemacht hat, sprich es kommen 2-3 Produktionen im Jahr dazu und es ist kein Ende in Sicht.
Fuer mich repraesentiert Takashi Miike das Bizarre. Es laesst sich nicht leicht in Worte fassen, seine Filme sind wie Schlaege ins Gesicht und in die Genitalien aber schlussendlich doch nur knallharte Geschichten auf Zelluloid!